Chinesische Plagiate hatten keine Chance vor Kölner Gericht
JULIUS-K9 ist eines der Textilgewerbeunternehmen in Ungarn, das sich am dynamischsten entwickelt hat. Die Produkte des jungen Unternehmens, die Hundegeschirre, sind bei Polizeieinsätzen in Österreich oder durch die Arbeit von Rettungseinheiten mit Hundeverstärkung seit 2002 oft in den Medien zu sehen. Den Welterfolg der Firma brachten 2003 die sogenannten K9- oder besser gesagt „die sprechenden Hundegeschirre”.
Für die österreichischen Diensthunde hat man sie einerseits als Sichtbarkeitsweste aber auch als Uniform benutzt, d.h. die Geschirre haben sich als multifunktionale Ausrüstungen bewährt. Außerdem bieten sie die Möglichkeit, verschiedene Aufschriften mit Klettverschluss zu fixieren. Gerade die austauschbaren Seitenbeschriftungen, die es in großer Auswahl gibt, waren der Hauptgrund dafür, dass die Verkaufszahlen der Hundegeschirre in nur wenigen Jahren auf mehrere zehntausende Stücke pro Monat anstiegen. Die Entwicklungsarbeit liegt nach wie vor in Ungarn. Die Materialien für die Herstellung kommen jedoch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – es handelt sich eben um ein echtes EU-Produkt mit hoher Qualität. Die witzigen Aufschriften auf den Hundegeschirren wie „Kampfschmuser”, „Ich war’s nicht!” oder „Ich Wolf Du Schaf” sorgen seitdem für ein Lächeln. Es ist es also nicht erstaunlich, dass sich schnell chinesische Plagiate des Erfolgsproduktes auf dem Markt breit machten.
JULIUS-K9 hat deshalb in zahlreichen europäischen Ländern, unter anderem in Österreich und Deutschland Gerichtsprozesse gegen die Vertreiber angestrengt. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend: gegen den Besitzer des „DOXLOCK” Markennamen wurde z.B. wegen des Missbrauchs des Markenzeichens JULIUS-K9 in Österreich Exekutionsverfahren angeordnet. Am 25. November 2011 hat das OLG Köln ebenfalls gegen diese Firma das vorhergehende Urteil bestätigt. Seitdem „darf der Hersteller seine unter der Marke DOXLOCK vertriebenen Geschirre in Deutschland nicht mehr vertreiben, soweit sie den Original JULIUS-K9 Powergeschirren entsprechen”.
Gyula Sebő, der Produktionsleiter von JULIUS-K9 äußert sich über den ungarischen Sieg vor Gericht wie folgt:
„Bedauerlicherweise betrifft der Rückzug der Plagiate auch die größten Waren- und Kaufhausketten in Deutschland. Trotzdem halte ich den Auftritt unserer Juristen, die unsere Fälle gemäß unserer Geschäftspolitik offen und kooperativ bei den Gesprächen mit den Filialen vertreten haben, für musterhaft. Wir hatten eine riesige Verantwortung. Nun können wir Dank des Urteils nicht nur die etwa 100 Arbeitsstellen in Ungarn langfristig retten und weitere Jobs schaffen, sondern auch den Kreis der EU-Zulieferanten erweitern. Ich wünsche meinen Unternehmenspartnern, dass sie ähnliche Erfolge wie JULIUS-K9 mit europäischen Produkten erzielen und das sogar über die EU-Grenzen hinweg!“